Nordwanderung der Kohle
Die Anfänge des Ruhrbergbaus lagen am Südrand des Ruhrgebietes, da die Flöz führenden Schichten dort zu Tage traten. Der primitive Abbau erfolgte durch Abgraben der Kohle an der Erdoberfläche. Tiefer liegende Kohle konnte später durch die Anlage von Stollen und Schächten abgebaut werden.
Das größte Problem bei der Kohlegewinnung im Ruhrgebiet war und ist auch heute noch die ungünstige Tektonik und die große Tiefe, in der die ertragreiche Fettkohle lagert. Erst der technische Fortschritt im 19. Jahrhundert ermöglichte den Durchbruch des zum Teil mehrere hundert Meter mächtigen Deckgebirges (s. Thema „Entfaltung der Montanindustrie“). Da die Flöz führenden Schichten in dieser Region nach Norden hin abtauchen, ist eine stetige Nordwanderung des Bergbaus zu beobachten. Begonnen hat alles zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Ruhrtal mit den ersten Schachtanlagen, um 1840 gab es weitere Bergwerke in der Hellwegzone, 1865 erreichte der Bergbau die Emscherzone, gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde dann der Raum Recklinghausen als Bergbauregion erschlossen.
Der Abbau von Kohle in großen Tiefen ist äußerst kostenintensiv und führte daher zu Stilllegungen von unrentablen Bergwerken und zur Bildung von Großschachtanlagen, die überwiegend im Verbund weit ausgedehnte Grubenfelder betreiben. Nur so kann eine weitere Förderung der qualitativ als hervorragend einzustufenden Ruhrkohle gewährleistet werden.
Quelle: http://www.ruhrgebiet-regionalkunde.de/grundlagen_und_anfaenge/kohle/nordwanderung_bergbau.php?p=2,3